DO'S & DON'TS
Ob beim alpinen Wandern, Wildcampen oder Hüttenübernachten – wie wir uns in den Bergen verhalten, hat direkte Auswirkungen auf Natur, Tierwelt und andere Menschen. Die „Leave No Trace“-Prinzipien (auf Deutsch: „Hinterlasse keine Spuren“) helfen dabei, Outdoor-Erlebnisse nachhaltig und respektvoll zu gestalten. Wir haben zu den «Leave No Trace»-Regeln praktische Dos and Don’ts für dich zusammengestellt – damit du draussen bewusster unterwegs bist und Natur, Sicherheit und Rücksicht noch besser zusammenpassen.

Gute Planung schützt dich – und die Natur. Wer vorbereitet loszieht, vermeidet gefährliche Situationen und unnötigen Impact auf die Umwelt.
In der Schweiz ist Wandern mehr als nur Freizeit – besonders im alpinen Bereich (ab T4, weiss-blau-weiss markiert). Die Schwierigkeitsgrade T1 bis T6 helfen, Touren richtig einzuschätzen und sich entsprechend vorzubereiten. Ab T4 gelten Wege als alpin: steil, teils weglos, ausgesetzt, mit Kraxelstellen, oft unmarkiert und bei Notfällen schwer zugänglich. Hier braucht es Trittsicherheit, Orientierung und alpine Erfahrung. Wer sich überschätzt, riskiert Fehlentscheidungen, Unfälle oder Schlimmeres. Viele Bergrettungen sind auf mangelnde Ausrüstung oder Überforderung zurückzuführen. Deshalb ist es entscheidend, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, sich langsam zu steigern und Risiken ernst zu nehmen – das alpine Gelände verzeiht kaum Fehler.
Dos and Don’ts:
Do:
- Schwierigkeit der Route recherchieren (T3 ≠ T4 ≠ T5!), Kartenmaterial & GPS mitnehmen, Schlüsselstellen kennen (Schlüsselstelle meint die technisch anspruchsvollste Passage einer Tour), Wetter checken
- Langsam steigern (z. B. zuerst T3+, dann einfache T4 z. B. Bleikigrat, Rophaien, Vitznauerstock)
- Realistische Selbsteinschätzung, Alpine Erfahrung sammeln, evtl. mit erfahrener Person starten – ein fitter Körper ersetzt keine alpine Erfahrung!
- Helm bei Steinschlaggefahr, evtl. Klettersteigset bei ausgesetzten Stellen (Manchmal hat es Vorrichtungen, um sich selbst zu sichern)
Don’t:
- Gelände unterschätzen, ohne Erfahrung oder Begleitung starten
- Unvorbereitet losziehen – keine Karte, kein Notfallset
- Keine Person weiss über deinen Standort Bescheid
- Bei schlechter Sicht, Regen oder Schnee riskante Passagen gehen

Trampelpfade schaden der Vegetation – bleib auf offiziellen Routen. In der Schweiz darf man nur oberhalb der Baumgrenze biwakieren – solange kein Schutzgebiet betroffen ist. Halte dich an die lokalen Regeln, denn Naturzonen sind sensibel.
Wildcampen ist in der Schweiz nicht generell verboten, aber durch Bund, Kantone, Gemeinden und teils Private komplex geregelt. Wer draussen übernachtet, bewegt sich meist in sensiblen Natur- oder Landwirtschaftszonen – mit regional unterschiedlichen Vorschriften. Unwissen oder respektloses Verhalten kann Bussen nach sich ziehen und der Natur schaden: Tiere werden gestört, Pflanzen zerstört, das Vertrauen in Outdoor-Fans leidet. Besonders in Schutzzonen wie Wildruhezonen, Naturschutz- oder Jagdbanngebieten ist Wildcampen streng verboten – Störungen können für Tiere lebensbedrohlich sein, gerade im Winter. Infos zu solchen Zonen gibt’s online oder über Apps wie swisstopo mithilfe von Layer. Wildcampen ist möglich – mit Rücksicht, Wissen und Respekt. Als Faustregel gilt: oberhalb der Baumgrenze (ab ca. 1800–2000 m), fern von Schutzzonen, ist es mit Umsicht meist vertretbar.
Dos and Don'ts:
Do:
- Oberhalb der Baumgrenze campieren (ab 1800 m), auf robustem Untergrund
- Spät aufbauen – früh abbauen
- Ein Biwak statt Zelt wird oft toleranter gesehen – immer informieren & Rücksicht zeigen
Don’t:
- In Schutzgebieten zelten
- In Schutzzonen wie Naturschutz-, Jagdbann- oder Wildruhezonen übernachten
- Abfall hinterlassen
- Kein offenes Feuer – Gaskocher ist z.B. besser
- Keine Musik, möglichst keine Lichtverschmutzung – Rücksicht auf Tiere
- Maximal eine Nacht an einem Ort (ansonsten ab- und wieder aufbauen)